Wer kennt es nicht, das Bild von Spitzwegs “Armen Poeten” in seiner schäbigen Dachkammer: Schlecht geheizt. Nicht geschützt gegen Regen, keine Wärmedämmung. Ungemütlich, kalt und dunkel. Im Sommer können Dachräume unangenehm heiß und stickig werden. Damit Ihnen das alles nicht passiert, ist beim Dachausbau unbedingt eine gute Vorbereitung und eine sorgfältige Ausführung erforderlich.
Bevor man sich ans Werk begibt, ist unbedingt ein Gang zum Bauamt erforderlich.
Ist der Ausbau prinzipiell überhaupt genehmigungsfähig (besteht vielleicht Denkmalschutz oder ist er statisch nicht zulässig)? Welche Auflagen bekommt man, um einen leeren Dachboden zu einem gemütlichen Wohnraum machen zu können?

Dachflächenfenster oder Gaube?

Für einen Wohnraum benötigt man ein Mindestmaß an Licht. Sie müssen klären, ob Sie Dachflächenfenster einbauen können oder auch Gauben. Ersteres kann einem sehr geübter Heimwerker vielleicht noch gelingen. Für eine Gaube werden die meisten jedoch auf einen Zimmermeister zurückgreifen müssen. Der Vorteil der Gaube, trotz größeren Aufwands und höheren Preises, liegt darin, dass man noch zusätzlichen Raum für das neue Zimmer erhält. Dachflächenfenster sorgen für großzügige Helligkeit. Es gibt sie in den unterschiedlichsten Formaten und Größen. Bei breiten Fenstern ist es erforderlich, sogenannte Auswechsel für Dachsparren vorzunehmen. Auch hierzu sollten Sie einen Zimmermann kommen lassen, damit das Tragwerk Ihres Dachstuhls nicht beschädigt wird.

Auflagen und Brandschutz

Wenn Sie einen ungenutzten Dachraum zum Wohnraum umnutzen möchten, ist häufig eine Baugenehmigung erforderlich. In diesem Zusammenhang wird auch geprüft werden, ob durch Auflagen des Brandschutzes zusätzliche Maßnahmen erforderlich werden. Hier sollten Sie nicht leichtfertig handeln! Im Brandfall ist es entscheidend, ob und wie schnell die Feuerwehr Personen retten kann, die sich dort oben aufhalten. Fenster müssen eine Mindestgröße aufweisen und von der Straße her durch Feuerwehrleitern erreicht werden können. Im Fall des Falles hängen Menschenleben davon ab.

Dämmung und Dämmstoffprodukte

Wichtig für die Wohlfühlqualität Ihres neuen Wohnbereichs ist es, dass der Dachboden ausreichend und richtig gedämmt wird. Hierzu gibt es eine Vielzahl an Dämmstoffprodukte. Die Frage, welches Material für Ihr Projekt das geeignetste ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Wollen Sie zwischen den Sparren dämmen oder unterhalb der Sparrenebene? Der Raum zwischen den Sparren ist vor allem bei alten Häusern zu gering, um die erforderliche Dämmstärke zu erreichen. Man kann die Sparren entsprechend aufdoppeln oder die Dämmung gleich komplett in den Innenraum verlagern.

Aufsparrendämmung  und Dachstuhl

Möchten Sie das Dach ohnehin neu eindecken? Dann sollten Sie über eine Aufsparrendämmung nachdenken. Die Dachkonstruktion bleibt dann von Innnen betrachtet unverändert. Diese Methode lohnt sich vor allem dann, wenn man Dachstuhl und Dachsparren im Wohnraum später sichtbar lassen möchte. Die Aufsparrendämmung gehört normalerweise in die Hände des Dachdeckers oder Zimmermanns. Routinierte Heimwerker können sich jedoch an eine Innen-Dämmung heranwagen. Informieren Sie sich vorher genauestens über die Ausführungsdetails (Dampfsperre, Wandanschlüsse etc.).
Für den Heimwerker eröffnen sich vor allem beim Innenausbau breite Betätigungsfelder. Ob gemütlich, rustikal oder modern; Ihrer Fantasie sind hier kaum Grenzen gesetzt.

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